Tag 5, Paris

Paris ist der erste Halt auf unserer Reise vom Breitenrain ins Bundeshaus. Wer kennt sie nicht, die weltberühmte Mona Lisa mit Sitz im Louvre?

Auch Sitz in Paris hat die OECD, die internationale Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Organisation lobt die Schweiz für vieles und sieht doch ein gravierendes Defizit: Sehr viele, sehr gut ausgebildete Frauen arbeiten in kleinen Teilzeitpensen oder haben sich ganz aus dem Berufsleben zurückgezogen. Laut OECD verliert die Schweiz dadurch ein BIP-Wachstumspotenzial von bis zu 3%. Für das nüchterne Wirtschaftsgremium ist klar, was es braucht:  flächendeckende Tagesstrukturen an den Schulen, bezahlbare Kinderbetreuungsplätze und eine Individualbesteuerung. Diese drei Faktoren sind entscheidend, denn die heutigen Bedingungen wirken sich höchst demotivierend für Zweitverdienende aus – und das sind meist die Frauen.

Mich weiter für diese Anliegen einsetzen zu können, ist eine wichtige Motivation für die Reise ins Bundeshaus. Zusammen mit den Angestelltenverbänden «der Plattform», Avenir Suisse und der Müller-Möhl Foundation habe ich in diesem Frühjahr als Co-Präsidentin der alliance F eine wissenschaftliche Studie angestossen. Sie zeigt auf, dass eine modifizierte Individualbesteuerung bis zu zusätzliche 60’000 Beschäftigte in den Arbeitsmarkt bringen könnte. Es ist das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel und für mehr Chancengleichheit von Frau und Mann im Erwerbsleben.

Mit den richtigen Mehrheiten im Parlament können wir dieses Ziel in der nächsten Legislatur anpacken. Diese Chance sollten wir nutzen.